Freitag, 27. September 2013

Trüffeljagd im 5-Seen-Land

Ich möchte euch heute eine ganz besondere Dokumentation ans Herz legen, in der ich auch mitwirken durfte.
Für mich ist das Fünfseenland eine der schönsten - wenn nicht DIE schönste Gegend in Deutschland, in der ich jetzt schon seit über 20 Jahren leben darf. :)
Und heute hab ich mein Exemplar der DVD erhalten :)
dvd trüffel

Eine filmisch-literarische Entdeckungsreise
frei nach dem gleichnamigen Buch  von Dr. Gerd Holzheimer
mit Kia Ahrndsen, Thomas Darchinger, Beate Himmelstoss, Dr. Gerd Holzheimer,
Marieke Oeffinger, Christian Tramitz, Peter Weiß, Stefan Wilkening
Ein Film von Walter Steffen
Eine Produktion der Konzept+Dialog.Medienproduktion

Der Schriftsteller Gerd Holzheimer hat mit seinem Buch „Auf Trüffeljagd im Fünfseenland“ eine ganz besondere Liebeserklärung an unsere Region geschrieben. Die Geschichten dieses Buches sind wie unentdeckte Schätze – Trüffel, die sich im Waldboden verstecken, und nur die feine Nase eines Trüffelschweins oder die eines Poeten kommt ihnen auf die Spur. Es sind Geschichten von heute und damals, von außergewöhnlichen Menschen, Orten und Ereignissen des Fünfseenlandes.
Für den Film hat Gerd Holzheimer acht Geschichten aus seinem Buch ausgewählt und zusammen mit Walter Steffen überarbeitet. Sie werden dem Zuschauer vorgelesen von dem Autor selbst und SchauspielerInnen aus der Region. Den vorgelesenen Erzählungen folgend, begibt sich der Film nun selbst auf Erkundungsreise – auf „Trüffeljagd“ – und erforscht mit der Kamera die Orte und Plätze der Handlungen, streift über die Landschaften, dringt in Häuser und Kirchen ein, entdeckt in Archiven historische Dokumente, Fotos und alte Filme. So entsteht eine filmisch-literarische Entdeckungsreise. Die Zuschauer werden entführt in vergangene und gegenwärtige Welten, zu Menschen und Orten des Fünfseenlandes, die vielen bisher noch unbekannt sind.

 ist ein vielfältiges Portrait des Fünfseenlandes – bild- und facettenreich,  tiefgründig und humorvoll wie seine Landschaften und seine Menschen.

Und hier ein kleiner Vorgeschmack:

http://www.youtube.com/watch?v=X-DlisttX0A

Mein Tag im Studio

Ich möchte euch heute erzählen, wie es für mich im Studio ist.
Wie so ein Termin technisch abläuft könnt ihr hier nachlesen.

Beginnen tut für mich ein Synchronjob mit einem Anruf der Aufnahmeleitung und der Anfrage für das Projekt. Dabei erfahre ich dann meist was für eine Produktion es ist (Film oder Serie), die ungefähre Größe meiner Rolle, oft schon den Titel und manchmal den Regisseur.
Mehr Vorbereitung und Einstimmung gibt es nicht. In wenigen Ausnahmefällen, wenn es große Werke waren wie "Narnia", durfte ich mir die Filme vorher im Original anschauen. Ist aber sehr selten.

An meinem Termin fahr ich dann also ins Studio. Zur Vorbereitung mach ich immer ein paar Sprachübungen zum warm werden und lockern. Entweder noch zu Hause, im Auto oder manchmal auch in der S-Bahn ;)
Als ich mit Synchron angefangen habe hat mir mein lieber Kollege Ekki Belle mal gesagt: "Eine viertel Stunde vor der Zeit ist des Sprechers Pünktlichkeit". Daran halte ich mich auch fast immer (ab und zu macht mir die Bahn da nen Strich durch die Rechnung). So hab ich genug Zeit in Ruhe anzukommen, evtl. kurz mit Kollegen zu plaudern oder einen Blick auf die Dispo und ins Buch zu werfen.

Im Studio begrüße ich dann erst mal mein Team für die bevorstehende Produktion. Der Regisseur gibt mir dann einen Überblick über die Handlung und meine Rolle. Nur bei Serien, die ich schon länger spreche ist das nicht notwendig.

Dann geht´s vor´s Mikro.
Auch hier habe ich meine Dispo vor mir und das Synchron-Buch mit allen deutschen Texten.

Studio
Synchronarbeiten zu 90210

Und los geht´s :)
Bevor ich den Take im Original sehe lese ich mir den Text schon mal durch. Bei Schauen achte ich besonders auf den Ausdruck, den Rhythmus und die Zäsuren meiner Schauspielerin. Für mich ist ein Take wie ein musikalischer Bogen, wenn ich den richtig erfasse, dann kann ich auch leicht die deutsche Sprache "drauf legen".
Synchron ist immer ein bisschen schummeln und wer am besten schummeln kann gewinnt. :D

Wenn ich Glück hab, dann passt alles, aber gerade am Anfang einer Produktion brauchen wir schon ein bisschen bis wir den passenden Duktus für die Rolle gefunden haben. Natürlich liegt man auch mal beim ersten Mal schon perfekt drauf, aber das sollte man sich nie zum Stress machen. Ausdruck, technische Sauberkeit und Timing sind alle wichtig und dabei bekomm ich im Studio auch 3fach Unterstützung.

Wie bei allen künstlerischen Berufen (die man nicht allein ausüben kann) ist das Team sehr wichtig.
Die Synchronbranche in München ist recht überschaubar und da kennt man eigentlich fast jeden. Gut, den "Nachwuchs" kenn ich nicht so gut, weil man einfach nicht mehr soviel gemeinsam im Studio ist, aber Regie, Tonmeister & Cutterinnen kenne ich eigentlich alle. Das tolle ist, dass es eigentlich niemanden gibt, mit dem ich nicht gerne arbeite. Das schätze ich sehr.

Schicksals-Takes

Video Chats

Ich habe 2012 angefangen auf Wunsch meiner Fans ;) Video Chats über meinen UStream Channel zu machen.

Der erste entstand am 29.03.12 mit BisaCast, dem Pokémon Fanforum. 20 Karten wurden verlost. Mit diesen Karten kam man in ein spezielles Chatforum, aus dem ich die Fragen beantwortet hab. War echt aufregend für mich, aber es hat alles geklappt und es hat auch Spaß gemacht.

Den 2. hab ich mit SaveDisneyShows zusammen gemacht. Die hatten alles ganz toll organisiert und eine super Seite eingerichtet mit meinem Bild und direkt daneben das Chatfenster. Diesmal durfte jeder schreiben, der da war.
Mit SDS hab ich 2008 meinen ersten Fanchat gemacht. Die Seite ist wirklich toll für alle Disneyfans!!!

Ich musste einige Stellen etwas kürzen. Hier der Video-Link:

Wie wird man Synchronsprecher?

Eine schöne Stimme allein reicht nicht aus.

Man braucht schon eine Sprech-, besser noch eine Schauspielausbildung. Beim Synchron muss man sich innerhalb kürzester Zeit in eine Rolle / Situation / Emotion reinfühlen können und auch ganz schnell Anweisungen von der Regie umsetzen können. Ohne ein Handwerk tut man sich schwer und dann macht das auch keinen Spaß.

Wenn man dann ernsthaft Begeisterung hat, sollte man eine Demo CD machen. Am besten sucht man sich dafür 5-7 möglichst unterschiedliche Texte, Szenen, die die Bandbreite der Stimme gut zeigen.
Für die Besetzungen verantwortlich ist die Aufnahmeleitung der Synchronfirma, dorthin sollte die CD dann geschickt werden. Und dann kommt ein bisschen Glück dazu. Wieviele Produktionen sind gerade auf dem Tisch, bei denen neue Stimmen ausprobiert werden können? In dem schnelllebigen Synchronalltag ist oftmals nicht viel Zeit neue Leute auszuprobieren.

Dann fängt man erst mal im Ensemble an. Hintergrundschleifen, Atmos oder auch mal einzelne Sätze. Regie und Aufnahmeleitung spitzen dann die Ohren ein bisschen mehr und schauen sich an, wie man sich im Studio unter Aufnahmebedingungen schlägt. Am schwersten tun sich Anfänger mit der Tatsache, dass man sich nie zu sehr zurück nehmen darf. Ich sag immer, man muss gefühlte 120% geben.

Fällt man positiv auf, dann bekommt man in einem folgenden Projekt vielleicht schon eine kleine Rolle und dann kann sich das ganze immer weiter aufbauen.

... to be continued

Demnächst kommt auch noch ein bisschen was zu meiner Karriere auf der Seite "Synchron"

Wie läuft ein Tag im Synchronstudio ab?

Das ist eine der ersten Fragen in Interviews und Chats und die Frage, die auch definitiv immer kommt.

Daher hier die Antwort:

Wenn ein Film oder eine Serie von der Synchronfirma bearbeitet wird kommt irgendwann die Frage auf, wer denn wen spricht. Wer auf welche Rolle passt. Der Aufnahmeleiter ist das Bindeglied zu den Sprecher. Er oder sie kennt die Sprecher und schlägt entweder für ein Casting vor oder direkt für die Rolle. Und er macht auch die Dispo, den Plan für den Tag, und gibt die Termine an die Sprecher weiter.

Wenn ich also meinen Termin habe, dann erwartet mich im Studio der Regisseur/in, der Tonmeister/in und der Cutter/in.
Der Regisseur gibt mir einen Überblick über die Dramaturgie und den Charakter meiner Figur.
Generell ist die Aufgabenverteilung im Studio folgendermaßen:
Der Regisseur hat den Gesamtüberblick. Er achtet auf Ausdruck, Emotion und darauf, dass Spannungsbögen und Dramaturgien gehalten werden.
Bei ihm in der Regie sitzt der Tonmeister. Er ist für die Technik verantwortlich und für eine "saubere" Aufnahme. Das bedeutet, er achtet darauf, dass eine Aufnahme nicht spuckig ist und nichts ploppt, knackst oder sonstige Störgeräusche da sind.
Im Studio bei den Sprechern ist noch die Cutterin (es gibt auch Cutter, aber die sind in der Minderheit wie die Tonmeisterinnen). Sie achtet darauf, dass alles synchron ist, sprich die Sprache auf der Lippenbewegung liegt. Dass man richtig anfängt, nicht zu lang oder zu kurz ist, Pausen eingehalten werden und Labiale (b, m, p) und Halblabiale (n, l, f, v, w) getroffen werden und der Rhythmus stimmt.

Im Studio habe ich dann mein Synchrondrehbuch. Dieses wird von speziellen Autoren (manchmal auch der Regisseur) so geschrieben, dass die Texte auf die Lippenbewegungen des Originals passen. Je besser diese Texte sind, desto weniger fällt es auf, dass ein Film synchronisiert wurde, desto natürlicher wirkt die Sprache am Schluss.
Das Synchronbuch ist aufgeteilt in sogenannte Takes. Ein Take kann ein (Laut) oder (Atmer) sein oder mehrere Sätze mit Pausen oder Zäsuren. Im Text werden zusätzlich noch technische Anweisungen vermerkt: Ob die Sprache im on (Mund ist zu sehen) off (Figur ist nicht im Bild) oder conter (Figur ist von hinten zu sehen) ist oder ob und wann eine Zäsur oder Pause gemacht wird (...) (..) (.). Je mehr Punkte, desto länger die Pause.
Zusätzlich zum Synchrondrehbuch gibt es jeden Tag eine Dispo. Dort aufgelistet sind die Rollen und ihre Sprecher und die Takes.

Dann fährt der Tonmeister den ersten Take ab. Um zu wissen, wann der Einsatz ist gibt es ein sogenanntes Einzählband. Meißt wird runtergezählt 3, 2, 1, Bild, oder auch anders herum 1, 2, 3, Bild (daher kommt der Ausdruck auf die 4 sprechen) oder es laufen 2 Balken aufeinander zu, dann fällt der Einsatz auf das Zusammentreffen der Balken.
Man hört sich den Take immer einmal im Original an und dann wird der Ton im Studio ausgeschaltet und der deutsche Sprecher spricht seinen Text möglichst lippensynchron auf´s Bild.
Die Regie, die Cutterin und der Tonmeister geben einem dann Feedback. Entweder war schon alles gut ;) oder man muss es nochmal versuchen.
So arbeitet man sich dann Take für Take durch die Dispo und das Werk.

Aus der Regie kommen Anweisungen oder Korrekturen zum Ausdruck. Hat man die Emotion getroffen, stimmt die Betonung, ist der Zusammenhang richtig? Als Sprecher weiß man manchmal noch nicht, worauf die Szene hinausläuft, da kann es mal sein, dass man einen Take nicht richtig erfasst und dann hilft einem der Regisseur.
Die Cutterin gibt einem Feedback wie "zu kurz", "zu lang", "nach der Pause geht es schneller weiter" oder "verzöger das mehr", "der Labial liegt später". Das sind technische Anweisungen, die man dann umsetzen muss ohne das Spiel zu verlieren.
Vom Tonmeister kommen Hinweise wie "im wirklich hat´s geklackt", "an der Stelle ist das IT sehr laut, da darfst du nicht zu leise werden"

... to be continued